Tiefenentspannt kamen wir nach unserem 6-tägigen Trip wieder auf Lombok an, wo uns bereits unser, dieses mal einwandfrei funktionierende, Bus einsammelte und in Senggigi wieder absetzte. Unsere verbleibende Urlaubswoche und Joscha’s Geburtstag wollten wir mit der abschließenden Erkundung der balinesischen Strandkultur verbringen. So machten wir uns sogleich mit unserem frisch entstaubten Moped auf den Weg nach Lembar und bestiegen die Fähre zurück nach Padang Bai, wo wir eine Nacht vor der Weiterfahrt in den Nordosten Balis verbringen wollten. Dabei gingen wir von einer Fähr-Fahrzeit von ungefähr vier Stunden aus, wie auf der Hinfahrt halt. Leider kam zu der Fahrtzeit eine 5-stündige (!!!!) Wartezeit auf die Hafeneinfahrt hinzu: Angebliche Kapazitätsprobleme. Konnte natürlich keiner vorhersehen. So erreichten wir das bereits schlafende Padang Bai um 2 Uhr am Morgen und mussten uns wegen bereits geschlossener Tore einen Schlafplatz am Strand suchen. Trotz fehlender Hunde und ruhiger Umgebung war die Nacht nur unwesentlich besser als die am Strand von Lombok’s Kuta.
Semi erholt, aber nach leckerem Crêpe-Frühstück, machten wir uns auf nach Amed, einem sehr relaxten Küstenabschnitt zwischen schönem Meer und Bergen mit leckeren Fisch-Restaurants und überwiegend netten Menschen. Hier verbrachten wir insgesamt vier Tage in einem einfachen aber netten Bungalow mit Garten- und Meerblick.


Am ersten Tag erkundeten wir die Lokalitäten sowohl zu Fuß als auch mit dem Roller und testeten erfolgreich den Fisch (Tunfisch und Mahi-Mahi) für Joscha’s Geburtstagsessen. Auf unserer Erkundungstour stolperten wir in ein kleines, am Meer gelegenes Amphitheater, dass von zahlreichen männlichen Einheimischen belagert wurde. Als wir uns bis nach vorne durchgekämpft hatten sahen wir den ersten Hahnenkampf unseres Lebens. Obwohl es sehr interessant war, den Einheimischen bei ihren Ritualen und Wetten zu beobachten, ist das Spektakel sehr blutig, brutal und, vor allem, unnötige Tierquälerei.






Nach unserem Pancake-Frühstück am nächsten Morgen auf der eigenen kleinen Terrasse verbrachten wir den Vormittag am schwarzen Sandstrand von Amed. Durch den glühend-heißen Sand inspiriert wagten wir ein „Eggsperiment“: Wir versuchten zunächst, ein Ei im Sand vergraben zu garen (mehr als 30 Minuten lang), bevor wir nach enttäuschendem Ergebnis das Ei auf einem heißen, schwarzen Stein zu braten versuchten. Das ganze nützte alles Nichts und endete somit als „Eggcident“. Die übrig gebliebenen Eier ließen wir uns am nächsten Morgen als Geburtstagsextra zum Frühstück servieren. Den verbleibenden Nachmittag cruisten wir südlich entlang der Küste der schönen und kurvigen Coastel Road folgend bis nach Aas und zurück. Am Abend feierten wir gemütlich in Joscha’s Geburtstag hinein.




Das Geburtstagsfrühstück inklusive Omelette bot einen gelungenen Start in den Tag. Eine Tour zum etwa eine Stunde entfernten Ujung Waterpalace durch das Landesinnere war unser Vormittagsprogramm. Aufgrund eines hinduistischen Feiertags kamen wir in den Genuss diverser Zeremonien und Feste. Für die Rückfahrt entschieden wir uns für die Küstenroute, die ein wenig mehr Zeit in Anspruch nahm, dafür aber umso schöner war.




Zurück in Amed verbrachten wir den verbleibenden Nachmittag lesend und schwimmend am Strand. Von einem kleinen Berg mit Blick über eine schöne Bucht aus genossen wir den Sonnenuntergang hinter der Kulisse des Mount Agung. Anschließend schlemmten wir in der zuvor getesteten Warung und genossen BBQ’ed Tuna mit Garlic-Sauce und Fried Potatoes.



Um ein zweites Mal auf dieser Reise den Sonnenaufgang zu bestaunen quälten wir uns am kommenden Morgen um 5 Uhr aus dem Bett und nahmen den Scooter in die angrenzende Bucht. Nach einem ausgiebigen Frühstück packten wir früh unsere sieben Sachen, verließen Amed und fuhren los in Richtung Lovina. Auf dem Weg stoppten wir in Tulamben, liehen uns Taucherbrille und Schnorchel und betauchten das Wreck der USS Liberty. Die Kulisse und die Farbenvielfalt boten eine beeindruckende Erfahrung.


Ziemlich ausgelaugt von der starken Strömung und den Wellen kamen wir eine Stunde später in Lovina an. Aufdringliche Hotel-Promoter machten dann auch die Unterkunftssuche zur Herausforderung. Insgesamt hinterließ Lovina auch nach nachmittäglichem Spaziergang am Lovina Beach keinen guten Eindruck bei uns, weshalb wir uns dafür entschieden, am nächsten Tag weiter nach Kuta zu touren.



Wir entschieden uns für eine Route entlang der Nord-Westküste mit Halt in Pemuteran. Pemuteran ist eine kleine Bucht umgeben von einigen wenigen Resorts. Die Abgelegenheit sorgte sowohl für eine geringe Anzahl an Touristen als auch an fliegenden Händlern, was uns nach unserem stressigen Aufenthalt in Lovina sehr entgegenkam.


Die Weiterfahrt in Westen war wegen vieler LKW, Regen und Kälte den Umweg nicht wert. Um den LKW zu entkommen wichen wir kurz vor unserem Zwischenziel, Tannah Lot, auf Trampelpfarde und Landwirtschaftswege aus: Anstrengend aber lustig.

Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichten wir Tannah Lot und genossen das zwar touristische, doch sehenswerte Spektakel der Tempelanlagen im Wasser. Die Weiterfahrt nach Kuta im dichten und verrückten Verkehr erwies sich nochmals als weitere Herausforderung. Glücklicherweise hatten wir die Marktrecherche der Wohngelegenheiten schon bei unserem ersten Aufenthalt vollständig abgeschlossen und entschieden uns für ein ruhiges Hotel mit Pool um unsere Reise in den letzten beiden Nächten entspannt ausklingen zu lassen.





Unseren letzten Tag genossen wir spazierend, vegetierend und essend am Strand. Um uns von unserer Freundin Lisa zu verabschieden (und auch von dem vorzüglichen Grilled Chicken) trafen wir uns ein weiteres Mal zum Abendessen auf dem Night Market. Die Zeit genossen wir sehr.

Nach der nächtlichen Rückgabe des Rollers und unserer letzten Nacht in Indonesien ging unser Flieger am frühen Nachmittag des nächsten Tages wieder Richtung Kuching.